Adidas hat auf einem seiner Instagramaccounts (@adidasterrex) ein neues Projekt vorgestellt: Adidas Rental. Der Verleihservice für Schuhe und Bekleidung wird gerade in Frankreich getestet. Doch wie nachhaltig ist das Angebot und für wen lohnt es sich?
Mit Adidas Rental möchte der deutsche Sportartikelhersteller Produkte aus der Terrex-Linie an Interessenten für eine begrenzte Zeit vermieten. Der neue Service wird auf Instagram wie folgt angeteast: „Benutzen Sie was Sie brauchen und geben Sie es zurück wenn Sie fertig sind!“ Dementsprechend einfach ist auch der Bestellprozess gestaltet. Nach Eingabe der geplanten Nutzungsdauer erfolgt die Auswahl der Ausrüstung. Hierbei können sowohl einzelne Produkte als auch ganze Sets in den Warenkorb gelegt werden. Diese haben eine tägliche Mietgebühr, die je nach Produkt unterschiedlich hoch ausfällt. Nach Eingabe der Adresse und der Zahlungsdaten ist der Bestellvorgang abgeschlossen.
Ist das Ende des Zeitraums erreicht, werden die ausgeliehenen Produkte wieder an Adidas zurückgesendet. Kleidungsstücke und Schuhe müssen vom Nutzer nicht gereinigt werden, sondern werden von Mitarbeitern des Unternehmens sortiert, geprüft, gereinigt und gegebenenfalls repariert. Eine Versicherung für eventuell anfallende Schäden ist im Preis bereits enthalten. Anschließend werden die Produkte wieder vermietet.
Hat man Gefallen an der Bekleidung oder den Schuhen gefunden, können die ausgeliehenen Produkte nach der Mietdauer erworben werden. Der Preis berechnet sich aus dem Kaufpreis und der davon abgezogenen Mietgebühr.
Für wen lohnt sich der Verleihservice?
Das Angebot ist besonders für diejenigen interessant, die eher weniger in der Natur unterwegs sind. Wir haben einige der zur Miete angebotenen Produkte genauer angeschaut. So wird beispielsweise eine Shorts für vier Euro am Tag angeboten. Die gleiche Sporthose haben wir bei einem anderen Onlineshop für etwa 30 Euro gefunden. Darüber hinaus fällt für Bestellungen unter 30 Euro eine Versandkostenpauschale von zehn Euro an. Der Verleihservice ist für Endkunden also erst dann finanziell rentabel, wenn viel Equipment für einen kurzen Zeitraum gemietet wird. Für alle die viel in der Natur unternehmen, ist eine langfristige Anschaffung der wohl sinnvollere Weg. Sollten sie ihre Produkte im vornherein ausgiebig testen wollen, ist der Verleihservice vielleicht aber auch für sie interessant.
Wie nachhaltig ist das neue Angebot wirklich?
Auch wenn das Projekt auf den ersten Blick nachhaltig aussieht, gibt es Fragen die ungeklärt bleiben. So müssen die ausgeliehenen Produkte nicht nur an den Kunden versendet, sondern von diesem auch wieder zurückgesendet werden. Darüber hinaus bleibt ungeklärt wie nachhaltig die Reinigung ist, ob diese an Subunternehmen weitergegeben wird und bei welchem Zustand die Kleidung oder die Schuhe letztendlich entsorgt oder recycelt werden. Auch bei der Verpackung stellt sich die Frage wie viel davon erneut genutzt oder recycelt wird.
Auch andere Unternehmen testen neuartige Projekte
Adidas ist nicht das einzige Unternehmen das nachhaltige Projekte testet. Auch andere Unternehmen, wie beispielsweise das amerikanische Unternehmen Starbucks, entwickeln neuartige Konzepte. Zurzeit wird so in fünf Filialen in Seattle ein Mehrwegbecher-Verleihservice mit dem Namen „Borrow a Cup“ getestet. Ähnlich wie bei einem Pfandsystem erhalten Kunden auf Wunsch ihr Getränk in einem wiederverwendbaren Becher. Diesen können sie dann an einem kontaktlosen Standort oder über einen Abholservice zurückbringen. Nutzer erhalten nach Rückgabe einen Dollar als Starbucks-Guthaben, den sie zuvor für den Mehrwegbecher zusätzlich gezahlt haben. Der Mehrwegbecher wird dann gereinigt, desinfiziert und wiederverwendet.
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